Inhaltssuche

Suchen Sie z.B. nach Artikeln, Beiträgen usw.

Personen- und Kontaktsuche

Bistum Fulda

Alberto Acosta und Grupo Sal im Fuldaer Bonifatiushaus

„Buen Vivir – das Recht auf ein gutes Leben“

Fulda . „‘Buen Vivir – gutes Leben‘ ist eine Einstellung und ein Lebensgefühl und kein Konzept“, vermittelte Alberto Acosta, Ökonom und Politiker aus Ecuador im Einklang mit den südamerikanischen Klängen der Kultband „Grupo Sal“ während einer Konzertlesung im Fuldaer Bonifatiushaus. Eingeladen hatte ein breites Netzwerk unterschiedlichster regionaler Organisationen, die sich programmatisch unter anderem mit Nachhaltigkeit und Menschenwürde befassen. Acosta, ehemaliger Energieminister von Ecuador und Professor für Ökonomie, vertritt nicht nur in seinem südamerikanischen Heimatland, sondern weltweit die Vision „Buen Vivir“. Er betont, dass seine Ideen für das „Gute Leben“ kein Konzept seien, sondern vielmehr eine Lebenseinstellung. Acosta, der in Deutschland studiert hat und neun Jahre Vizekonsul seines Landes in Köln war, verdeutlichte, dass es auf Dauer erfolglos sei, sich auf die „Politik“ zu verlassen; vielmehr müssten notwendige Veränderungen durch die Menschen gelebt und erlebt werden.


Ausgehend von der Feststellung, dass global gesehen ein enormer Reichtum vorhanden sei, stellte er die Frage, ob die Menschheit deswegen auch glücklich sei. Diese Frage beantwortete er selbst mit einem klaren „Nein“. Acosta analysierte die aktuelle globale Situation. Die zunehmenden Kriegsbedrohungen und gewalttätigen Auseinandersetzungen, die immer weiter auseinanderklaffende Schere zwischen Arm und Reich, die Erkenntnis der Ressourcenverschwendung wie auch der Klimawandel waren nur einige Schlaglichter seiner fundierten Ausführungen. Seit Jahren arbeite er daran, Alternativen zu suchen, und erkenne immer wieder, dass nur durch ein gemeinsames Erleben und durch das Einbringen persönlicher Erfahrungen ein Wandel zu einem besseren Leben erreicht werden könne. Im Miteinander müsse – egal wie pluralistisch die Menschheit ausgerichtet sei – ein Gleichgewicht mit dem Ziel einer ganzheitlichen Harmonie angestrebt werden. Dabei gehe es nicht nur um „Harmonie“ zwischen den Menschen, sondern auch um die Harmonie mit der Natur und somit um die gesamte Schöpfung. Dem stände politisches und wirtschaftliches Machtstreben entgegen. Kritik äußerte er insbesondere an dem ungebremsten, vom liberal-kapitalistischen Wirtschaftssystem forcierten Wachstumsstreben. Gerade dieses führe zu einer Verschwendung begrenzt vorhandener natürlicher Ressourcen und verhindere außerdem eine notwendige Verteilungsgerechtigkeit. „Jetzt und heute müssen wir aktiv werden um Freude am Leben zu finden. Wir können und dürfen uns nicht auf die Politik verlassen um ein gutes Leben zu erreichen“, forderte er an die Anwesenden gerichtet. Die anschließende Diskussion unter Leitung des Journalisten Thomas Pampuch machte deutlich, dass Acosta mit seinen Ausführungen in deutscher Sprache mit einem sympathischen spanischen Akzent und seiner charismatischen Ausstrahlung den Nerv der Zuhörer getroffen hatte.


Unterstützt und gefördert wurde dies auch durch die musikalische Begleitung der Kultband „Grupo Sal“ mit südamerikanischen und karibischen indigenen Weisen von Salsa bis Samba. Verdeutlicht wurde dabei, dass Umweltbewusstsein und Lebensfreude keinen Widerspruch darstellen. Die Nähe zwischen dem Redner, der sechsköpfigen Band und dem Publikum wurde zudem durch den besonderen Veranstaltungsort, das Atrium des Bonifatiushauses, gefördert. In einem Schlusswort bedankte sich KAB-Diözesansekretär Michael Schmitt, verantwortlicher Organisator der Veranstaltung, nicht nur bei den Aktiven und dem Direktor des Bonifatiushauses, Gunter Geiger, der die Veranstaltung eröffnet hatte, sondern auch besonders bei den Mitarbeitern des diözesanen Bildungshauses. Diese hatten die nicht alltägliche Herausforderung einer solchen Veranstaltung vorzüglich gemeistert. 

 

Gelegenheit bot sich für die Besucher vor und nach der Konzertlesung sowie in der Pause mit Vertretern der Veranstalter zu diskutieren und sich an zahlreichen Ständen über deren Arbeit zu informieren. Zu den Veranstaltern zählten neben dem Solidaritätswerk der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB), der KAB-DV Fulda und dem Bonifatiushaus, attac Fulda, der Weltladen Fulda, Pax-Christi-DV Fulda, die Agenda Arbeitsgruppe FAIRES FULDA, die Hochschule Fulda-Bereich Sozialwesen und der BUND Landesverband Hessen. Gefördert wurde die Veranstaltung durch den evangelischen kirchlichen Entwicklungsdienst, den Katholischen Fonds und Engagement Global.


Michael Schmitt

01.11.2017


Bischöfliche Pressestelle
36001 Fulda / Postfach 11 53
Telefon: 0661 / 87-299 / Telefax: 87-568
Redaktion: Christof Ohnesorge

 

Bistum Fulda


Bischöfliches Generalvikariat 

Paulustor 5

36037 Fulda


 



Postfach 11 53

36001 Fulda

 



Telefon: 0661 / 87-0

Telefax: 0661 / 87-578

Karte
 


© Bistum Fulda

 

Bistum Fulda


Bischöfliches Generalvikariat 

Paulustor 5

36037 Fulda


Postfach 11 53

36001 Fulda


Telefon: 0661 / 87-0

Telefax: 0661 / 87-578




© Bistum Fulda