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Architektonische und theologische Bedeutung der Michaelskirche

Experten für Kirchengeschichte tagten in Fulda

Aus Anlass des 1.200 Weihejubiläums der architektonisch und theologisch bedeutsamen Michaelskirche fand die Jahrestagung der Gesellschaft für mittelrheinische Kirchengeschichte in diesem Jahr in Fulda statt. Gastgeber war die Fuldaer Bistumsgruppe um Weihbischof Prof. Dr. Karlheinz Diez.

Die Vorträge des Vereins zur Pflege der Kirchengeschichte im Bereich der Bistümer Erfurt, Fulda, Limburg, Mainz, Speyer und Trier fanden im barocken Bibliothekssaal der Fuldaer Bibliothek, dem heutigen Auditorium maximum der Theologischen Fakultät, statt. Eröffnet wurde die Tagung mit dem öffentlichen Vortrag von Prof. Dr. Marc-Aeilko Aris (München) zur Ideenwelt der karolingi-schen Kultur mit dem Titel „Architektur und Metapher“, in dem er sich mit der Vielschichtigkeit der Bezeichnung „sapiens architectus“ in biblischen Schriften, deren Exegese und in der Historiographie auseinandersetzte. Aris wurde im Anschluss mit der Ehrengabe der Gesellschaft ausgezeichnet. Die Laudatio hielt der Präsident der Gesellschaft, Prof. Dr. Bernhard Schneider.

In weiteren wissenschaftlichen Vorträgen stand zunächst die geistesgeschichtliche Einordnung des Baus der Michaelskirche im Blickpunkt. Dr. Benjamin Pohl zeigte unter dem Titel „locus memoriae – locus historiae: Die Fuldaer Michaelskirche im Zentrum der monastischen Geschichts- und Erinne-rungslandschaft“, dass Abt Eigil mit der von ihm initiierten Geschichtsschreibung und Bautätigkeit in Fulda eine Erinnerungslandschaft (memory scape) geschaffen hat, die Erinnerung konkret machte und zum Programm für weitere Generationen werden ließ.

 

Vielfältig vernetzter Gelehrter

Prof. Michael. I. Allen (Chicago) stellte mit Lupus v. Ferrières einen vielfältig vernetzten Gelehrten des frühen 9. Jahrhunderts vor, der in der Zeit Hrabans mehrere Jahre in Fulda weilte und das Pa-radebeispiel für einen Philologen darstellt, durch den eine Reihe antiker Texte nach Fulda kamen und zwischen Bildungszentren der damaligen Zeit ausgetauscht wurden.

Dr. Gereon Becht-Jördens (Heidelberg) charakterisierte die Michaelskirche als ein Bauwerk ganz aus dem Geist des Hrabanus Maurus und stellte diesen als den Ideengeber für die Kirche vor, die sich als Bausymbolik der Überwindung innerer Konflikte im Kloster erweise.

 

Baugeschichte der Michaelskirche

Dipl. Restauratorin Christine Kenner erläuterte die Baugeschichte der Michaelskirche ausgehend von der karolingischen Zeit mit ihren Veränderungen in späteren Umbauphasen an den jeweiligen Befunden bis zu den letzten Restaurierungen und zeigte auch Bezüge zum Neubau der St. Andreas-Kirche in Fulda-Neuenberg unter Abt Richard (1020-1039) auf.


Über karolingische Architektur im Alpenraum der Schweiz referierte Prof. Dr. Jürg Goll (Müstair) und stellte damit die einzigartige Anlage von Müstair im oberen Vinschgau, die auf das Ende des 8. Jh. Zurückgeht, in das Zentrum seiner Betrachtung.

 

Tradition der Anastasisrotunde

Die Tradition der Anastasisrotunde in Jerusalem und ihre Nachahmung in Europa spielt für die Bewertung der Architektur der Michaelskirche eine wichtige Rolle, wie sowohl der Vortrag von Prof. Dr. Notker Baumann (Fulda/Marburg) als auch die abschließende Diskussion zeigte.


Eine besondere Erfahrung der Michaelskirche und ihrer Atmosphäre bot das abendliche Konzert mit Improvisationen für Percussion und Orgel von Martin Matl und Christopher Löbens sowie Meditationstexten von Michael Müller.

 

Exkursion

Eine Exkursion führte die Gruppe zudem in die St. Andreas-Kirche nach Fulda-Neuenberg, deren Krypta und das Bildprogramm aus dem 11. Jahrhundert die Restauratorin Christine Kenner präsentierte und damit auch Eindrücke vermitteln konnte, wie man sich im 11. Jahrhundert die Ausstattung der Michaelskirche mit Freskenmalerei vorstellen könnte. www.gmrhkg.de

 

06.05.2022


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