Eine Chorreise auf den Spuren Jesu durch das Heiligen Land führte das Bischöfliche Kirchenmusikinstitut im Bistum Fulda in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Pilgerbüro, München durch. Die Reise hatte zum Ziel, heilige Orte kennenzulernen und durch tägliche Gottesdienste mit Liedern aus dem Gotteslob als auch Chorsätze die Reise zu einem besonders intensiven geistlichen Erlebnis werden zu lassen. Die musikalische und geistliche Leitung hatten Edith Harmsen, Diözesanmusikreferentin und Prof. Dr. Christoph Gregor Müller, Rektor der Theologischen Fakultät Fulda. Sie wurden unterstützt von den Regionalkantoren Christopher Löbens, Dekanat Hünfeld-Geisa, Armin Press, Dekanat Hanau sowie Thomas Nüdling, Tann und Mechthild Klüber, Hofbieber.
Im Vorfeld der Reise war ein vierstimmiger gemischter Chor zusammengestellt worden, der das Liedgut in drei ganztägigen Proben im Kirchenmusikinstitut Fulda einübte. Dabei bildeten Kyrie, Sanctus, Hosanna und Agnus Dei aus der Fuldaer Messe von Gunther Martin Göttsche, zurzeit Jerusalem, den Schwerpunkt. Im Sonntagsgottesdienst in der von dem Fuldaer Benediktinerpater Nikodemus Schnabel geleiteten Dormitio-Abtei wurden diese Chorsätze in Anwesenheit des Komponisten in der voll besetzten Kirche zu Gehör gebracht. Die Gottesdienstbesucher waren von der Qualität des Vortrags ebenso überrascht wie Gunther Martin Göttsche mit seiner Familie. Begonnen hatte die Pilgerreise nach dem Flug nach Tel Aviv – Jaffa Ben Gurion mit der Besichtigung von Jerusalem, einem Gottesdienst in Dominus flevit, dem Kreuzweg auf der Via Dolorosa und dem Besuch der Grabeskirche. Alle Gottesdienste waren durch Textauswahl sowie Lieder und Chorsätze in den thematischen Bezug zu den jeweiligen Zelebrationsorten gesetzt worden. Die dazu passenden Predigten von Prof. Dr. Christoph Gregor Müller, Fulda und Diakon Reimund Franz, Riegelsberg verhalfen zu einem noch tieferen Verständnis des Alten Testaments und dem Leben Jesu.
Mit Gidi Yairi war ein Reiseleiter gewonnen worden, der nicht nur eine herausragende Kenntnis der Geschichte Israels besitzt, sondern auch eine Verknüpfung mit dem Alten und Neuen Testament bot. Dadurch wurden die Klagemauer, der Ölberg, Masada, Qumran und das Tote Meer ebenso wie die Jordanquelle Banjas, die Stelle der Jesustaufe am Jordan als auch der Berg Tabor und der See Gennesareth mit dem Berg der Seligpreisungen, Kafarnaum und Nazareth zu einem bleibenden Erlebnis. In Tabgha wurde die Pilgergruppe nach dem Gottesdienst von Pater Jonas Trageser, der aus dem Freigericht stammt, begrüßt. Beeindruckend und gleichzeitig deprimierend war Bethlehem. Der Geburtsort Jesu ist als palästinensisches Gebiet durch eine neun Meter hohe Mauer, die durch Stacheldraht gekrönt wird, von Jerusalem getrennt und kann nur durch besonders kontrollierte Zugänge betreten werden. Die in Deutschland aufgewachsene palästinensische Christin Faten Mukarker führte uns durch die Geburtskirche und über die Hirtenfelder und berichtete beim Abendessen in ihrem Haus über das Leben der Christen in Bethlehem, die durch Abwanderung immer geringer werden, und die Situation der Palästinenser in der Westbank und im Gazastreifen. Abschluss einer erlebnisreichen und glaubensvertiefenden Fahrt bildete der Gottesdienst in Abu Gosh, einem der Emmausorte, wo zum wiederholten Mal das „Shalom aleichem“ erklang.
Text und Fotos: Winfried Möller, Rasdorf, wim
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